Mittwoch, 10. Mai 2017

Wirkstoffverträglichkeit – ganz schön reizend

Mit Rötungen, Juckreiz, Schwellungen oder sogar Bläschen reagiert unser Immunsystem
bei einer Kontaktallergie

Dafür gibt es viele mögliche Auslöser, nicht zuletzt können aber auch Inhalts-
oder Wirkstoffe in Kosmetikprodukten eine solche Überreaktion des Körpers verursachen.


Etwa 13 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Allergie, dabei ist die Tendenz steigend.
Neben der Pollenallergie, die sich vor allem als Heuschnupfen äußert, nimmt auch die Kontaktallergie
der Haut zu.

Die Kontaktallergie kann zum Beispiel durch Kosmetika ausgelöst werden.

Bei einer Kontaktallergie handelt es sich um eine überschießende Reaktion des Immunsystems
auf eine eigentlich ungefährliche,harmlose Substanz – die mit der Haut in Berührung gekommen ist.
Mit jucken, Rötungen, Schwellungen oder sogar Bläschenbildung reagiert dabei die Haut allergisch.

Überreaktion des Körpers

Mit seinem Abwehrsystem (Immunsystem) verfügt der Körper über mehrere Möglichkeiten,
auf Einwirkungen von Außen zu reagieren – z.B. auf Eindringen von Krankheitserregern oder
chemische Substanzen. Hier kann er mit bestimmten Abwehrzellen (Immunzellen)
oder mit Gegenstoffen (Antikörpern) den „Angreifer“ unschädlich machen.

Anders ist es, wenn unser Immunsystem z.B. geschwächt ist. Hier reagiert er nur schwach
oder gar nicht auf Eindringlinge. Deshalb kann der Organismus sehr stark auf eigentlich harmlose
Substanzen reagieren. Wie etwa beim Einatmen von Gräserpollen ein Asthamaanfall auftreten kann
 – so kann auch das Gesicht nach auftragen einer Gesichtscreme mit Schwellungen, Rötungen
 und starken Juckreiz reagieren.

Diese heftigen Reaktionen bezeichnet man dann als allergische Reaktion – die Stoffe, die diesen
Abwehrmechanismus auslösen nennt man Allergene

Kontaktallergie

Eine Kontaktallergie ist ein komplizierter Vorgang.
Bei einer Kontaktallergie handelt es sich um eine Allergie vom „Spättyp“ - d.h. die ersten Symptome
 können erst nach 24 Stunden bis drei Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten.

Verantwortlich für diese Reaktionen sind bestimmte Zellen des Immunsystems, die sogenannten
T-Lymphozyten. Diese schütten bei Kontakt mit den Allergenen Botenstoffe aus, die zu einer
Entzündungsreaktion führen. Diese ruft dann an der Haut sichtbare Veränderungen hervor,
die sich hier typischer Weise nur auf den Hautbereich begrenzen, der den direkten Kontakt
mit dem Allergieauslöser hatte.

Bei jeder Allergie erfolgt zunächst eine Phase der Sensibilisierung. Kommt es zum Erstkontakt
mit dem Stoff/ Allergen, kommt es zur Stimulierung des Immunsystems – was (noch) keine
allergische Reaktion zur Folge hat. Aber das Allergen wird hier schon als „Feind“ vorgemerkt!
Erfolgt der nächste Kontakt mit dem Stoff, wird dann eine allergische Reaktion erfolgen
(der „Feind“ ist ja nun gelistet)

Besonders häufige Allergene

  • Metalle (z.B Nickel )
  • Dufstoffe (in Parfums, Seifen, Kosmetika)
  • Konservierungsmittel
  • Pflanzen (Kamille, Beifuß, Arnika)
  • ätherische Öle (z.B. Zitronenöl, Pfefferminzöl)
  • Reinigungsmittel
  • Latex

Jede Substanz, die in der Umwelt vorkommt, kann eine allergische Reaktion hervorrufen.
Allerdings treten Kontaktallergien in Mitteleuropa häufiger auf, weil auch die Verwendungshäufigkeit
der kosmetischen Produkte zu nimmt – und die Verbraucher oft auf Inhaltsstoffe der Kosmetika
reagieren.

Die bekanntesten Allergene in Kosmetikprodukten sind vor allem Duftstoffe wie Perubalsam,
Konservierungsstoffe, Lanolin & Emulgatoren.

Deklaration – so unterschiedlich kann sie sein

Kosmetikprodukte müssen die Inhaltsstoffe auszeichnen, hier ist die sogenannte
INCI (internationale einheitliche Bezeichnung) für den Verbraucher wichtig,
da hier die Inhaltsstoffe deklariert werden.

Anders sieht es leider bei den Duftstoffen aus, hier reicht lediglich eine Angabe auf der
Verpackung mit folgenden möglichen Bezeichnungen: Parfum, Fragrance, Flavor.

Naturkosmetik schützt vor Allergenen?

NEIN, dies ist leider eine allgemeine Verbrauchermeinung, das Naturkosmetik keine
Unverträglichkeit oder Allergie hervorruft. Auch hier stellen nämlich die eingesetzten
 Duftstoffe ein Problem dar. Der häufige Einsatz von ätherischen Ölen in Naturkosmetik
in höherer Konzentration als bei herkömmlicher Kosmetik können ebenfalls zu starker
allergischer Reaktion führen. Auch eingesetzte Pflanzenstoffe haben durchaus ein allergenes
 Potenzial (Kamille, Arnika, Ringelblume, Perubalsam...)

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen: Allergietest!

Es spielt also keine Rolle, ob es sich um ein Stoff synthetischen oder natürlichen Ursprungs handelt,
der eine Allergie auslöst.

Ein Allergietest bringt Ihnen Sicherheit und die nachgewiesenen & identifizierten Allergene werden
in ein Allergiepass eingetragen – so können Sie anhand der Inhaltsstoffe auf der Verpackung von
Kosmetika nachvollziehen, ob das Produkt eine Mögliche allergische Reaktion bei Ihnen auslösen
kann.



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